Vor der Geburt

Bereits bei der Entwicklung eines ungeborenen Kindes im Mutterleib spielt die Schilddrüse eine wichtige Rolle. Die ausreichende Versorgung mit Schilddrüsenhormonen ist Voraussetzung für eine normale körperliche und geistige Entwicklung, da die Hormone auf den Knochenstoffwechsel, die Muskeln und die Nerven Einfluss nehmen.

Übrigens, bis etwa zur Hälfte der Schwangerschaft steuern insbesondere die mütterlichen Schilddrüsenhormone auch den Hormonstoffwechsel des Kindes, danach verläuft die Regulation der Hormone über die dann bereits weit genug entwickelte Drüse des ungeborenen Kindes. Während der Schwangerschaft besteht ein erhöhter Bedarf an Jod und Folsäure.

Merke: Eine ausreichende Versorgung mit Schilddrüsenhormonen ist Voraussetzung für eine normale körperliche und geistige Entwicklung eines Kindes.

Nach der Geburt

Da die Schilddrüse eine enorme Bedeutung bei der Entwicklung spielt, ist natürlich die Früherkennung von Erkrankungen umso wichtiger. Denn nur durch eine frühe Behandlung können bleibende Schäden z B. am Nervensystem des Kindes verhindert werden

Daher ist in Deutschland für alle Neugeborenen ein Früherkennungsprogramm vorgeschrieben. Hierbei wird am dritten Lebenstag mittels einer Blutuntersuchung getestet, ob eine angeborene Schilddrüsenunterfunktion vorliegt. Dies kommt zwar nur bei etwa jedem 3.000 Neugeborenen vor, es folgen jedoch schwerwiegende Entwicklungsstörungen, wenn dieser Mangel nicht dauerhaft mit Schilddrüsenhormon als Medikament ausgeglichen wird.

Merke: Neugeborene Babys werden innerhalb eines Früherkennungsprogramms auf eine Schilddrüsenunterfunktion getestet.

Während der Pubertät

Die Zeit der Pubertät ist eine Zeit starker Veränderungen. Der Übergang von der Kindheit zum Erwachsenen erstreckt sich etwa über drei bis vier Jahre. Äußerliche Anzeichen für die beginnende Pubertät sind das Wachsen und Reifen der Geschlechtsmerkmale mit der dann auch einsetzenden Fortpflanzungsfähigkeit.

Die Pubertät kann eine aufregende wie auch anstrengende Zeit sein, die sowohl körperliche wie seelische Veränderungen mit sich bringt.

Eine tragende Rolle bei der Entwicklung spielen die Hormone, insbesondere die Geschlechtshormone Östrogen und Testosteron.

Und auch die Schilddrüse und die Produktion der Schilddrüsenhormone gerät in der Zeit der Pubertät leicht aus dem Gleichgewicht. Der Bedarf an Schilddrüsenhormonen ist in der Pubertät oft besonders hoch. Nicht selten kommt es in dieser Zeit zu einer Unterfunktion der Schilddrüse.

Bei einer Unterfunktion, die auch als Hypothyreose bezeichnet wird, werden nicht genügend Schilddrüsenhormone gebildet. Als Folge läuft der Stoffwechsel des Körpers langsamer als normal, so dass die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit geringer ist.

Als Symptome treten meist folgende Anzeichen auf:

  • Konzentrationsschwäche
  • Wachstumsstörungen
  • Müdigkeit
  • Kälteempfindlichkeit
  • Gewichtszunahme
  • Schlafstörungen
  • Schulprobleme

Merke: In Zeiten von starken hormonellen Schwankungen wie der Pubertät kann es insbesondere zu einer Unterfunktion der Schilddrüse kommen.